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Biokonvektionsmuster

Biokonvektionsmuster in Kulturen der Alge Euglena gracilis

Von: Andrea Kamphuis

In: Mikrokosmos, Jg. 85, Heft 2, März 1996, S. 83-92

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Kurzbeschreibung

Gießt man eine dichte Kultur negativ geotaktischer Einzeller zu einer flachen Schicht aus, so entstehen oft in wenigen Minuten flächenfüllende Muster. Schon eine einzige Spezies, hier Euglena gracilis, präsentiert eine verblüffende Strukturvielfalt, wenn man in einfachen Experimenten mit den Parametern spielt. Der Mechanismus der Musterbildung – Biokonvektion – ist bekannt, aber viele Details harren der Klärung.

Kommentar von Andrea Kamphuis

Diesen alten Aufsatz habe ich Zusammenhang mit dem Science-Texts-Projekt "Muster in der Natur" wieder herausgesucht. Das beschriebene Phänomen ist an sich schon sehr lange bekannt und wird alle paar Jahrzehnte "wiederentdeckt". Die Experimente sind wirklich einfach durchzuführen, wenn man jemanden kennt, der einzellige schwimmende Algen oder auch Pantoffeltierchen kultiviert und einem ab und zu einen Kolben mit einer dichten älteren Kultur abtritt, statt die Tierchen Protisten einfach in den Ausguss zu entsorgen. Einfach mal im nächsten Uni-Institut für Botanik, Biotechnologie oder Mikrobiologie nachfragen!

Hier zum Beispiel eine Petrischale mit nicht ganz planem Boden: Dort, wo die Flüssigkeit etwas höher steht, wird der kritische Massegradient zwischen der oberen und der unteren Flüssigkeitsregion erreicht, sodass die Flüssigkeit sich umwälzt und ein Netzmuster sichtbar wird. In den flacheren Regionen bleibt die Musterbildung aus, und im Übergangsbereich reicht der Dichtegradient nur für ein zartes Punktmuster.