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Simon Conway Morris: Jenseits des Zufalls

Simon Conway Morris: Jenseits des Zufalls – Wir Menschen im einsamen Universum

Lektorat: Andrea Kamphuis

Berlin University Press, 2008, 367 Seiten, ISBN 978-3940432070

Kommentar von Andrea Kamphuis

Dieses Übersetzungslektorat war eine echte Herausforderung. Conway Morris pflegt einen eleganten, alles andere als einfachen Stil, schlägt zum Beispiel innerhalb eines Satzes oder Absatzes augenzwinkernd zwei argumentative Haken, sodass man höllisch aufpassen muss, um nicht die Orientierung zu verlieren. Gerade deshalb ist es gut, dass nun eine deutsche Ausgabe vorliegt, denn auch Leser, die – wie die meisten Naturwissenschaftler und wissenschaftlich interessierten Laien – mit der Lektüre englischer Fachliteratur einigermaßen vertraut sind, dürften beim englischen Original über so manches schwierige und für das Verständnis wesentliche Argument versehentlich hinweggleiten.

Als Atheistin kann ich übrigens feststellen: Man kann den Hauptteil des Buches, in dem der Autor das faszinierende Phänomen der Konvergenz darstellt und analysiert, auch dann mit großem Gewinn lesen, wenn man den religiösen Schluss (der sich übrigens keineswegs zwangsläufig aus der Analyse ergibt!) nicht nachvollziehen möchte.

Kurzbeschreibung (Verlagstext)

Temperamentvoll belegt Morris, dass die Entstehung von Leben unvermeidlich zu intelligenten Lebewesen führt: "Wir sind eingeschrieben in die Gesetze des Universums". Das Leben filtert die optimalen Lösungen so heraus, dass auch die unterschiedlichsten biologischen Organisationen bei der jeweils gleichen Lösung zu einer besonderen Notwendigkeit gelangen. Eines der bekannten und verblüffenden Beispiele ist die Ähnlichkeit des Kameraauges bei Tintenfisch und Mensch. Und ist es nicht inspirierend, dass selbst bei Außerirdischen sehr ähnliche Baupläne aufweisbar sein müssten?

Über den Autor: Simon Conway Morris ist Professor für evolutionäre Paläobiologie an der Universität Cambridge. Sein Werk über die "soft-bodied faunas" des Cambriums hat ihn zu Forschungsreisen nach China, in die Mongolei, nach Grönland und Australien geführt.

Inhalt

  • Vorwort: Das Cambridge-Sandwich
  • Auf der Suche nach der Osterinsel
  • Können wir den großen Code knacken?
  • Konvergenz unter erschwerten Bedingungen
  • Konvergenz in Sicht
  • Fremde Welten?
  • "Die Nichtvorherrschaft der Menschenähnlichen" – hinterfragt
  • Vorbestimmte Evolution: Die Allgegenwart der Konvergenz
  • Auf dem Weg zu einer Theologie der Evolution
  • Ein letztes Wort