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Burkholder: Pfiesteria

Joann M. Burkholder: Eine "Giftalge" mit vielen Tarnkappen

In: Spektrum der Wissenschaft, Januar 2000, S. 66-73

Übersetzung: Andrea Kamphuis

Kurzbeschreibung (Abstract)

Der Dinoflagellat Pfiesteria hält sich oft lange versteckt. Taucht der Einzeller auf, vernichtet er ganze Fischschwärme und kann sogar Menschen vergiften. In letzter Zeit bedroht der Winzling ganze Ökosysteme.

Kommentar von Andrea Kamphuis

Joann M. Burkholder, eine der führenden Forscherinnen auf diesem Gebiet, schildert die Erforschung des unheimlichen Dinoflagellaten. Erst in den 1990er-Jahren erkannte man in ihm den Verursacher des wiederholten Massenfischsterbens in bestimmten Küstengewässern. Der Organismus wirkt fast wie ein Wesen von einem anderen Stern; offenbar kommen in seinem komplexen Lebenszyklus 24 unterschiedliche, teils auch ganz verschieden aussehende Stadien vor.

Seit 2000 hat sich in der Pfiesteria-Forschung viel getan; man darf also nicht hoffen, hier noch den aktuellen Stand zu erfahren. Anfang des 21. Jahrhunderts bezweifelten einige Forscherteams, dass Pfiesteria überhaupt giftig ist; Burkholder und ihre Mitarbeiter hielten dagegen: Einige Formen seien hochgiftig, andere eben nicht. Auch die Taxonomie wurde mehrfach durcheinandergeschüttelt – kein Wunder bei einer Gattung, deren erste Art erst 1988 entdeckt wurde.